Um uns von den Strapazen zu erholen, legten wir einen Rasttag ein. Am nächsten Tagsollte ein weiterer Aufstieg erfolgen. Das Zelt stand ja schon und so konnten wir mitetwas leichterem Gepäck in Richtung Lager 2 loslegen. Die Anstrengungen derletzten Tage waren noch immer zu spüren aber trotzdem konnten wir bedeutendschneller ins Lager 2 aufsteigen. Den nächsten Tag nutzten wir für eine weitereAkklimatisierung und danach folgten zwei Restdays, um daraufhin unseren finalenGipfelversuch zu wagen. Am 27.07. feierten wir Lisas Geburtstag in Lager 1. Ein Talisman soll sie nun stetsbegleiten und auf ihren künftigen Wegen immer beschützen! Sonst nutzten wir diebeiden Tage zum Essen (viel Essen), Schlafen und Musik hören.Der 28.07. erwies sich nicht als unser Glückstag. Lisa fing sich vermutlich einenMagen-Darm-Virus ein und besuchte die Toilette unzählige Male. Übelkeit undErbrechen waren weitere Begleiterscheinungen. Unsere Reiseapotheke kam voll zumEinsatz. Da sich auf Lager 1 ein Doktor befand, suchten wir diesen auf. Erverabreichte Lisa zwei Infusionen und die Worte des Dolmetschers waren etwaserschreckend für uns: „Expedition is over.“ Na bumm… Das hatte gesessen.Expedition vorbei, meinte er. Hmmm… Die Nacht und den nächsten Tag verbrachtenwir in Lager 1 um über den weiteren Verlauf unseres Abenteuers zu entscheiden.Am Folgetag hätten wir in Richtung Gipfel starten sollen aber es war uns leider nichtmöglich. Unsere Reise neigte sich dem Ende zu und so war die Kacke richtig amdampfen. Im Laufe des Tages besserte sich Lisa’s Zustand ungemein und so habenwir es dem unglaublichen Ehrgeiz meiner Lieben zu verdanken, dass wir noch einenVersuch in Richtung Gipfel wagten. Trotzdem waren die Chancen gering, denn wirmussten an einem Tag zwei Etappen bewältigen. Zunächst bis auf Lager 2 auf 5.400m. Zelt abbauen, Krempel einpacken und ohne Pause weiter auf Lager 3 – 6.100 m. Insgesamt knappe 1.800 Hm in dieser Höhe. Auf 5.700m kam die Lokomotive zum Stehen. 1.400 Hm hatten wir absolviert und einextremes Steilstück stand uns noch bevor. So entschieden wir uns hier unser Lageraufzustellen. Alleine, exponiert und mit traumhaftem Ausblick. Es sollte unserpersönlicher Abschluss werden. Den Gipfel konnten wir nicht mehr erreichen. DieZeit würde uns zu kurz werden und der Flieger nachhause leider nicht auf unswarten.
zu den Fotos
...Guten Morgen von 5.400 m
...Lisa beim Yoga am höchsten Punkt der Akklimatisationstour