Vor 2 Jahren in Gedanken schon bei den 8.000ern unserer Erde, entschiedensich Lisa-Maria, Gabriel und ich heuer für eine 7.000er Expedition in Kirgisistan.Der 7.134 m hohe Pik Lenin wurde auserkoren. Technisch einfach, konditionellfordernd. Das sollte es sein!Und so flogen wir am 12.08. von München über Moskau nach Osh. Nach einem Tag inder zweitgrößten Stadt Kirgisistans fuhren wir am Folgetag in einer 6-stündigenAbenteuerfahrt durch die weitläufige Steppenlandschaft, über wilde Gebirgspässeund entlang der schroffen Moränen auf unbefestigten Straßen bis zum Basislager auf3.600 m. Zwei Tage verbrachten wir in dieser malerischen Gegend. Saftige Wiesen,entzückende kleine Seen, Edelweiß so weit das Auge reicht, wildwachsendeZwiebeln, unzählige Murmeltiere und reißende Gebirgsbäche versüßten unserenAufenthalt im Basislager.Nach zwei Tagen Akklimatisierung stiegen wir ins Lager 1 auf 4.400 m auf. Danachfolgte ein Rasttag und ich fühlte mich nicht gut. Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit,Übelkeit, Kotzerei und Lichtempfindlichkeit. Anzeichen einer akuten Bergkrankheit,der leichtesten Form der Höhenkrankheit. So entschied ich mich, für eine Nacht insBase Camp abzusteigen und am nächsten Tag mit voller Kraft zurückzukehren. Lisa-Maria und Gabriel verblieben im Lager 1 und kletterten auf ihren ersten 5.000er.Gratuliere euch dazu! Am nächsten Tag komplettierte ich beschwerdefrei das Trio und wir konnten unsgedanklich auf den Aufstieg ins Lager 2 auf 5.400 m vorbereiten. Und wie es unsbeim erstmaligen Aufstieg dorthin ergangen ist, habt ihr ja bereits gelesen. Nach der ersten Nacht auf 5.400 m wollten wir eigentlich zur Akklimatisierung zumLager 3 auf 6.100 m aufsteigen aber auch nun machte uns die Höhe einen Strichdurch die Rechnung. Gabriel hatte in der Nacht seine Probleme mit dem mangelndenSauerstoff und so entschieden wir uns für den Abstieg. Eine Entscheidung die uns dieGelegenheit bot, eine Rettungsaktion zweier Ukrainer tatkräftig zu unterstützen. EinPärchen hatte drei Tage auf Lager 2 verbracht und der Mann erlitt einHöhenhirnödem. Er war nicht mehr in der Lage aufrecht zu stehen und musste nachunten transportiert werden. Kein Hubschrauber, keine Bergrettung. Eingewickelt inIsomatten wurde er an Seilen von einer Gruppe Bergsteiger nach unten gezogen. DieFreundin des Erkrankten war ebenfalls schwach und müde. Wir nahmen sie ans Seilund ein langer Abstieg stand uns bevor. Nach ein paar Schritten fiel sie um undmusste pausieren. Sie raffte sich auf und nach einigen hundert Metern ließ sie sichwieder in den aufgeweichten Schnee sinken. So setzte sich dies den gesamtenAbstieg bis ins Lager 1 fort. Doch wir konnten die junge Frau sicher nach untenbringen und waren stolz unseren Beitrag zu dieser Rettungsaktion geleistet zuhaben.
zu den Fotos
...Gipfelfoto auf 5.100 m
...für den Abstieg über die Steilflanke nahm ich die geschwächte Ukrainerin ans kurze Seil