Ein Atemzug, zwei Schritte, ein Atemzug, zwei Schritte. Ganz in mich gekehrt, im Rhythmus von Geist und Körper, steige ich mit Lisa-Maria Putz und Gabriel Egger stetig höher. Ich denke an… NICHTS. Das kostet zu viel Kraft. Ich versuche meine Lungen randvoll mit Luft zu füllen, um den Körper mit dem raren Gut, dem Sauerstoff, ausreichend zu versorgen. ...sehr heiß und extrem anstrengendDie Sonne knallt vom Himmel und bruzzelt uns wie eine Bratwurst am Griller. Nicht umsonst wird dieser Abschnitt „Bratpfanne“ genannt. Ich sehne mich nach der nächtlichen Kälte, denn heute haben wir uns bereits um 02:30 Uhr aus dem Daunengefieder gewälzt, um diese Etappe sicher zu bewältigen. Lawinen mit 2.000 m Länge, Spalten die ganze Häuser verschlucken könnten, sind unerwünschte Begleiter auf der Etappe zwischen Lager 1 auf 4.400 m und Lager 2 auf 5.400 m. Ein weiterer unerwünschter Weggefährte ist dieser verdammte Rucksack auf unseren geschundenen Rücken. Bis zu 25 kg müssen wir heute ins Lager 2 transportieren. Zelt, Schlafsäcke, Isomatten, Gaskocher, Kartuschen, Essen und noch viele Kleinigkeiten. Nach Stunden des Aufstieges, erreichen wir müde das angestrebte Lager 2. Doch das Ausruhen muss noch warten. Gabriel und ich schaufeln unter der prallen Sonne ein Plateau für unser „3-Personen Zelt“. Lisa schmilzt Schnee, bereitet uns Essen und Wasser zu. Nach zweieinhalb Stunden steht das Eigenheim. Wir flehen die Sonne an, ein bisschen runter zuschrauben, aber sie hat kein Erbarmen mit uns. Die Temperaturen erreichen hier bis zu 40/50 Grad und es gibt keine Chance der brütenden Hitze zu entfliehen. Wir suchen den Schatten, finden aber keinen, wir bitten um Wind, es kommt aber keiner. An Ausruhen und Erholen ist nicht zu denken, der Körper fährt auf Volllast. Und so müssen wir bis zum Einbruch der Nacht warten, denn dann erreichen wir wieder die gewünschten Minusgrade.
zu den Fotos
...vom Basislager ein atemberaubender Blick auf den Pik Lenin